Jahrgang 9 trotzt Streik der London Underground

„Mind the gap!“ – die legendäre Durchsage in den Londoner U-Bahn- Stationen hörten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Londonfahrt vom 6.-12.09. 2025, eine Kooperation der Carl-Gittermann Realschule mit der OBS Westerholt, nur an einem einzigen Tag.

Nach einer Nachtfahrt mit den Bus, inklusive einer Passage mit der Fähre von Calais nach Dover, kam die Esenser Gruppe, begleitet von Frau Walther, Herrn Gebbeken und Herrn Sörnsen, am Sonntagmorgen in London an, lud die Koffer im Hostel ab und erkundete die nähere Umgebung in Camden, bevor man sich an der U-Bahn Station mit dem berühmten Zeichen traf.

Aufgrund der Ankündigung des Streiks bei der Tube sollte die womöglich letzte Möglichkeit genutzt werden, die besondere Atmosphäre im Londoner Underground zu erleben: Die langen Rolltreppen, Durchsagen wie „Mind the gap“, die vollen Waggons und der Fahrtwind machen das U-Bahnfahren aus. Im Stadtzentrum angekommen, wurde die Gelegenheit zu einem ersten Rundgang vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten genutzt: London Eye, Big Ben, St James`s Park, Buckingham Palace, the Mall und Horse Guards Parade. Bei letzterer konnte sogar die königliche Zeremonie des Wachwechsels der berühmten berittenen Soldaten beobachtet werden.

Nach dem reichhaltigen Frühstück im Hostel stand der Besuch des Tower of London auf dem Programm. Aufgrund des Streiks fuhren nun keine U-Bahnen mehr, die Busse waren überfüllt und steckten im stockenden Verkehr fest, sodass der Weg zu Fuß (!) zurückgelegt werden musste. Im Tower gab es dann die Kronjuwelen, Waffen, Rüstungen und die ikonischen Raben zu sehen. Eine Besonderheit an diesem Tag der „Gun salute“ am „Accession Day“, dem Tag der Thronbesteigung des derzeitigen Staatsoberhauptes König Charles III. Dazu wurden von Soldaten 62 Kanonenschüsse in Richtung der Themse abgefeuert, die weithin zu hören waren. Nach einer Mittagspause ging es hoch hinaus, nämlich auf die Tower Bridge. Vom Glasboden aus konnte man den Verkehr und die Schiffe unterhalb der Brücke beobachten.

Statt einer Wanderung zum ersten Programmpunkt am Dienstag, dem London Eye, nahm die Gruppe die roten Doppeldeckerbusse, um zum Ziel zu kommen. Nach einer Trennung der Gruppe, einem unfreiwilligen Zwischenstopp, endlosen Minuten im Stau und einem Spaziergang von der Westminster Abbey zur Westminster Bridge, traf sich die gesamte Gruppe schließlich am Fuß des weißen Riesenrades wieder. Dank des schönen Wetters hatte man von oben einen herrlichen Ausblick auf London. Nach einem Abstecher vorbei an Downing Street No10, dem Amtssitz des Premierministers, ging es, von Schülern navigiert, über den Leicester Square weiter bis zur bekannten Einkaufsmeile, der Oxford Street. Dort konnten die vielen Geschäfte in Kleingruppen erkundet werden. Das Musical „Wicked“, das am Abend auf dem Programm stand, bot ein detailverliebtes Bühnenbild, die Handlung und vor allem die Dauer des Stücks konnten jedoch nicht überzeugen. Der Weg zurück ins Hostel gestaltete sich wegen des Streiks als schwierig, aber wurde schließlich gemeinsam gemeistert.

Auch am Mittwoch musste wieder auf Busse ausgewichen werden, um zum Natural History Museum zu kommen. Den Nachmittag verbrachten die SchülerInnen und Schüler in Kleingruppen im Hostel und/oder mit der Erkundung des quirligen Stadtteils Camden mit seinen vielen kleinen Läden und Ständen. Abends gab es dann den ersten Regen für die Gruppe in London – ausgerechnet dann, als ein kurzer Abstecher zum berühmten Gleis 9 3/4 am Bahnhof King`s Cross erfolgen sollte. Der Harry Potter Shop hatte unerwartet schon geschlossen, konnte aber am nächsten Morgen noch besucht werden.

Am letzten Morgen im Hostel wurden die Koffer in den Reisebus verladen, bevor dann, gestärkt durch das Frühstück, der letzte Tag in London beginnen konnte. Vormittags erlebte die Gruppe die blutige Geschichte Londons im London Dungeon und nach der Mittagspause ging es mit dem Boot auf der Themse nach Greenwich, wo der Reisebus für die Rückfahrt bereitstand. Eine Woche in einer der bekanntesten Städte der Welt, überwiegend im Sonnenschein, ging für die Schülerinnen und Schüler, die bei bis zu 26.000 Schritten täglich eine gute Ausdauerleistung zeigten, nun zu Ende.

Müde, aber voller Erinnerungen an eindrucksvolle Momente traf die Gruppe am Freitagmorgen wieder in Esens ein.
Bye London – see you next time (no tube strikes, please!)

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